Hundertwasser Biographie

(eine Auswahl)

 

1928

Am 15. Dezember in Wien geboren als Friedrich Stowasser.

 

1929

Tod des Vaters, technischer Beamter und Offizier im 1. Weltkrieg.

 

1934

Erste Jugendzeichnungen.

 

1936

Ein Jahr Besuch der Montessori Schule in Wien. Im Zeugnis wird der "außergewöhnliche Farben- und Formensinn" betont.

 

1943

Erste bewußte Buntstiftzeichnungen nach der Natur. In diesem Jahr werden 69 jüdische Familienangehörige mütterlicherseits deportiert und getötet, auch Tante und Großmutter. Erstes Tagebuch 1943-1948.

 

1948

Matura. Verbringt drei Monate an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Robin Christian Andersen. Eine Walter Kampmann-Ausstellung in der Albertina und Schiele-Ausstellungen hinterlassen nachhaltigen Eindruck. Vortrag auf Schloß Leopoldskron: Everybody must be creative.

 

1949

Beginnt ausgedehnte Reisen: Norditalien, Toskana, Rom, Neapel, Sizilien. In Florenz trifft er René Brô und folgt ihm nach Paris. Entwickelt eigenen Stil. Nimmt den Namen Hundertwasser an.

 

1950

Aufenthalt in Paris bei Brô und Familie Dumage. Malt gemeinsam mit Brô zwei Wandbilder in Saint Mandé. Verläßt die Ecole des Beaux Arts am ersten Tag. Begegnung mit Shinkichi Tajiri.

 

1951

Verbringt Winter und Frühjahr in Marokko und Tunesien. Wird Mitglied des Art Club Wien.

 

1952

Erste Ausstellung im Art Club Wien. Kurze dekorativ-abstrakte Periode.

 

1953

Malt die erste Spirale. Zweiter Aufenthalt in Paris. Arbeitet in Brôs Studio in St. Maurice. Zweite Ausstellung im Art Club Wien.

 

1954

Erste Ausstellung in Paris bei Paul Facchetti. Verbringt September und Oktober im Spital Santo Spirito in Rom mit Gelbsucht, malt viele Aquarelle. Entwickelt die Theorie des "Transautomatismus" und beginnt seine Bilder zu numerieren.

 

1955

Ausstellung bei Carlo Cardazzo, Galleria del Naviglio, Mailand.

 

1956

Zweite Ausstellung bei Facchetti, Paris. Im Sommer segelt er als Matrose zusammen mit Hans Neuffer auf der S/S Bauta von Söderham nach Hull. Veröffentlicht den Text La visibilité de la création transautomatique in "Cimaises" und Cinéma individuel transautomatique in "Phases" in Paris. Freundschaft mit dem Sammler Siegfried Poppe.

 

1957

Kauft "La Picaudière", einen Bauernhof in der Normandie. Veröffentlicht die Grammatik des Sehens in Paris. Ausstellung in der Galerie St. Stephan, Wien.

 

1957-1960

Vertrag und Ausstellung Galerie H. Kamer, Paris.

 

1958

Hochzeit in Gibraltar (Scheidung 1960).Verliest das Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur anläßlich eines Kongresses im Kloster Seckau am 4. Juli.

 

1959

Erhält Sanbra-Preis bei der V. Biennale São Paulo. Im September Gründung des "Pintorarium" - eine universelle Akademie aller kreativen Richtungen - mit Ernst Fuchs und Arnulf Rainer. Als Dozent an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg zieht er die Endlose Linie mit Bazon Brock und Herbert Schuldt. Nach Skandal Rücklegung der Dozentur.

 

1960

Im Jänner Brennessel-Aktion in Paris im Zusammenhang mit Alain Jouffroys "Antiprocès" - "...wie man unabhängig leben kann". Ausstellung in der Galerie Raymond Cordier, Paris.

 

1961

Aufenthalt in Japan. Erhält den Mainichi Preis bei der 6. Internationalen Kunst Ausstellung, Tokio. Hat großen Erfolg bei einer Ausstellung in der Tokyo Gallery. Er malt in Hokkaido und kommt über Sibirien nach Wien zurück.

 

1962

Heiratet Yuko Ikewada (Scheidung 1966). Malt in einem Studio auf der Giudecca, Venedig. Großer Erfolg einer Retrospektive bei der Biennale in Venedig, im österreichischen Pavillon, eingerichtet von Vinzenz Ludwig Oberhammer.

 

1963

Reise nach Griechenland. Betreuung durch Siegfried Adler.

 

1964

Klettertour in den Tiroler Alpen. Große Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft, Hannover, organisiert von Wieland Schmied. Als Wanderausstellung gezeigt in Amsterdam, Bern, Hagen, Stockholm, Wien. Die Kestner-Gesellschaft veröffentlicht den ersten Oeuvre Katalog.

 

1965

Essay 35 Days in Sweden. Großer Erfolg mit der Wanderausstellung im Moderna Museet, Stockholm.

 

1966

Unglückliche Liebe. Ferry Radax dreht den ersten Dokumentarfilm über Hundertwasser in "La Picaudière" und im Waldviertel. Ausstellung bei Hammerlund, Oslo.

 

1967

Bereist Uganda und den Sudan. Wanderausstellung in Galerien in Paris, London, Genf, Berlin. Nacktrede in der Galerie Hartmann, München, für das Anrecht auf die Dritte Haut.

 

1968

Zweite Nacktrede und Verlesung des Architektur-Boykott-Manifests Los von Loos in Wien. Bereist Nordkalifornien. Bereitet großen Katalog vor, an der University of California, Berkeley, für eine Museumsausstellung, organisiert von Herschel Chipp. Segelt mit dem alten Holzschiff "San Giuseppe T" von Sizilien nach Venedig.

 

1968-1972

Umbau dieses Schiffes zur "Regentag" in Werften in der Lagune von Venedig.

 

1969

Museumsausstellung in Berkeley, Santa Barbara, Houston, Chicago, New York, Washington.

 

1969-1971

Graphik  - 686 Good Morning City Bleeding Town in 120 Farbvariationen, gefolgt von einem fünf Jahre dauernden Prozeß mit dem Verleger in München. Vertreten durch Hans Brockstedt. Lebt und arbeitet an Bord der "Regentag" in der Lagune von Venedig.

 

1970-1972

Zusammenarbeit mit Peter Schamoni für den Film Hundertwassers Regentag. Arbeit an der Graphikmappe Regentag bei Dietz Offizin in Lengmoos, Bayern.

 

1971

Arbeit am Olympia Poster für München in Lengmoos. Schiffsreise mit der "Regentag" entlang der Küste Dalmatiens mit Peter Schamoni und Manfred Bockelmann und Ballonfahrt mit den beiden von Bayern nach Österreich.

 

1972

Freundschaft mit Joram Harel. Demonstriert in der TV Sendung "Wünsch Dir was" für Dachbewaldung und individuelle Fassadengestaltung. Veröffentlicht Manifest Dein Fensterrecht - Deine Baumpflicht. Präsentation des Regentag-Films in Cannes. Seereise mit der "Regentag" nach Elba. Tod der Mutter.

 

1973

Erste Mappe mit Japanischen Holzschnitten: Nana Hyaku Mizu. Hundertwasser ist der erste europäische Maler, dessen Werke von japanischen Meistern geschnitzt werden. Reise auf die Kapverdischen Inseln und nach Neuseeland zur Museums-Wanderausstellung, organisiert von Hertha Dabbert, die in Auckland, New Plymouth, Wellington, Palmerston, Christchurch und Dunedin gezeigt wird. Teilnahme an der Triennale di Milano, wo ca. 15 Baummieter durch Fenster in der Via Manzoni gepflanzt werden. Veröffentlicht das Manifest Inquilino Albero. Ausstellung bei Aberbach Fine Art, New York.

 

1974

Wanderausstellung durch Museen in Australien: Melbourne, Canberra, Sydney, Mornington. Ausstellung Stowasser 1943 - Hundertwasser 1974 in der Graphischen Sammlung Albertina, Wien, sowie des gesamten Jugendwerks Friedrich Stowasser 1943-1949. Malt Conservation Week Poster für Neuseeland und erhält den "Conservation Award". Präsentiert sein Konzept für die Fußgeherzone in der Wiener Seilergasse, das abgelehnt wird. Segelt mit der "Regentag" nach Tunis, Zypern und Israel. Ausstellung in der Galerie Facchetti, Paris.

 

1975

Erscheinen der zweiten japanischen Holzschnittmappe Midori No Namida. Retrospektiv-Ausstellung im Haus der Kunst, München. Veröffentlicht das Manifest Humus Toilette in München. Entwirft Briefmarke für Österreich, Spiralbaum, gestochen von Wolfgang Seidel und initiert die Briefmarkenserie "Moderne Kunst in Österreich". Beginn der Welt-Wanderausstellung im Musée d'art moderne de la Ville de Paris, die bis 1983 in 27 Ländern und 43 Museen gezeigt wird. In diesem Jahr fortgesetzt in Luxembourg, Marseille, Kairo. In der Albertina, Wien, beginnt die Weltwanderausstellung seines gesamten graphischen Oeuvres, die bis 1992 in 15 Ländern und über 80 Museen und Galerien gezeigt wird. In diesem Jahr fortgesetzt in den USA: New York und Boston. Überquert mit der "Regentag" den Atlantik und segelt über die Karibik und den Panama-Kanal in den Pazifik.

 

1976

Segelt mit der "Regentag" von Tahiti über Rorotonga nach Neuseeland. Weltwanderausstellung: Tel Aviv, Warschau, Reykjavik, Kopenhagen, Dakar. Graphik-Ausstellung in den USA: Hannover, Brooklyn, Maryland.

 

1977

Nach zwei Unfällen zwei Monate im Kawakawa Hospital in Neuseeland. Reist von Asien nach Südamerika. Befährt im offenen Boot von Manaus den Rio Negro und Rio Branco. Rede vor den "Premières Rencontres Européennes du Cadre de Vie" in der UNESCO in Paris im Dezember. Weltwanderausstellung: Tokio, Hong Kong, Kapstadt, Pretoria, Rio de Janeiro, Brasilia, São Paulo, Caracas.

 

1978

Verbringt die Wintermonate im Waldviertel im Schnee mit seinem Freund Brô und malt sieben Bilder. Beendet mit Alberto della Vecchia nach sechsjähriger Entwicklung das 3-D-Objekt 780 Fall in Cloud - Fall in Fog - Fall out. Entwirft in Venedig die Friedensfahne für das Heilige Land mit grünem arabischen Halbmond und blauem Davidstern auf weißem Untergrund. Veröffentlicht sein Friedensmanifest. Reist als Gast von Präsident Léopold Sédar Senghor nach Senegal. Weltwanderausstellung: Mexico City, Montreal, Toronto, Brüssel, Budapest. Albertina-Graphik-Ausstellung in Kanada, Deutschland, Marokko.

 

1979

Reist nach New York, San Francisco, Tahiti, Neuseeland. Friedensfahne und Manifest werden vom österr. Bundeskanzler Bruno Kreisky an Staatsoberhäupter des Nahen Ostens gesandt. Die Österreichische Staatsdruckerei druckt drei Briefmarken für die Republik Senegal und eine für die Republik der Kapverdischen Inseln nach seinen Entwürfen. Schafft fünf Münzobjekte: So etwas wie Eintrittsgeld ins Paradies. Verlesung des Manifests Die Scheißkultur - die heilige Scheiße in Pfäffikon am Zürcher See. Entwirft das Buch Ao Tea Roa, herausgegeben von Hans Brockstedt, erschienen im Albrecht Knaus Verlag, Hamburg. Verbringt den Sommer malend in Algajola auf Korsika. Weltwanderausstellung: Madrid, Pfäffikon. Albertina-Graphik-Ausstellung in Portugal, Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien. Beginn der Wanderausstellung Hundertwasser Is Painting mit 40 Werken bei Aberbach Fine Art, New York.

 

1980

Zu Beginn des Jahres Reise nach Qatar, Sri Lanka, Malediven, Neuseeland. Präsentation von 5 Modellentwürfen für das Haus Löwengasse/Kegelgasse im Auftrag der Stadt Wien. Hundertwasser Day in Washington, D.C. am 18. November, proklamiert von Bürgermeister Marion Barry, Jr., Washington, D.C. Pflanzung der ersten 12 von 100 Bäumen auf dem Judiciary Square, Washington, D.C. sowie Übergabe des Anti-Atom Posters Plant Trees - Avert Nuclear Peril an Ralph Nader sowie des Umwelt-Posters Arche Noah 2000 für Deutschland. Spricht über Ökologie, gegen Kernkraft und für eine natur- und menschengerechtere Architektur im U.S.-Senat, im Corcoran Museum, in der Philipps Collection, alle Washington; anläßlich des 2. Europäischen Symposiums über Ökologie in Berlin, in den Technischen Universitäten Wien und Oslo. Verbringt den Sommer malend auf der Insel Porquerolles. Weltwanderausstellung: Rom, Mailand, Oslo, Köln. Albertina-Graphik-Ausstellung in Frankreich, Deutschland, USA. Wanderausstellung Hundertwasser Is Painting: Tokio, Hamburg, Oslo.

 

1981

Zu Jahresbeginn Reise mit Brô nach Indien, Nepal, Neuseeland. Am 14. Mai Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises 1980 und Rede gegen die Kernkraft und über Die falsche Kunst. Österreichischer Naturschutzpreis. Malt im Sommer am Wolfgangsee. Vorlesungen über Umwelt, Architektur und Kunst in Köln, München, Frankfurt, Graz, Wien, Ost-Berlin, Hamburg. Weltwanderausstellung: Wien, Graz, Ost-Berlin, Helsinki, Bukarest. Albertina-Graphik-Ausstellung: Frankreich, Südamerika, USA und Deutschland. Wanderausstellung Hundertwasser Is Painting: Wien, Galerie Würthle. Berufung zum Leiter der Meisterschule für Malerei an die Akademie der Bildenden Künste, Wien. Verfaßt Richtlinien für die Meisterschule Hundertwasser.

 

1982

Beendet 16 Werke in Neuseeland und in Venedig. Reist nach Chiang Mai und nach Sardinien. Gestaltet als "Architekturdoktor" die Fassade der Rosenthal-Fabrik in Selb um. Entwirft Umgestaltungsmodell der Kohlenwäsche im Hamm, Westfalen, und Zungenbärte aus Keramik für das Rupertinum, Salzburg. Plakat Künstler für den Frieden. Umweltschutzreden in Sydney, Manila, Seattle, San Francisco, Washington D.C. Hundertwasser Woche in San Francisco vom 5. bis 12. Dezember, proklamiert durch Dianne Feinstein, Bürgermeisterin der Stadt San Francisco, anläßlich der Übergabe der zwei Plakate Save the Whales und Save the Seas an Greenpeace und die Jacques Cousteau Gesellschaft. Übergabe des Plakates You Are a Guest of Nature an das Centre of Environmental Education, Washington D.C. Reist nach Tahiti und Neuseeland. Weltwanderausstellung: Sofia. Albertina-Graphik-Ausstellung in Frankreich, Deutschland, Südamerika, USA und Australien. Ausstellung bei Artcurial in Paris mit 20 neuen und 20 früheren Werken. Katalog mit Texten von Hundertwasser, Pieyre de Mandiargues, Alain Jouffroy.

 

1983

Entwirft sechs Briefmarken für die Vereinten Nationen, je 2 für New York, Genf und Wien, gestochen von Wolfgang Seidel. Gründet ein Bürgerkomitee zur Erhaltung des alten Postgebäudes in Kawakawa, Neuseeland. Grundsteinlegung der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien. Arbeitet in Spinea an der Graphik 860 Homo Humus How Do You Do in 10002 verschiedenen Versionen. Umgestaltung der Fassade eines Silos im Hafen von Krems. Schafft das Freiluftmodell Hochwiesenhaus auf der IGA in München. Arbeitet am Buch Schöne Wege, Gedanken über Kunst und Leben. Entwirft eine Fahne für Neuseeland, das Koru - Entrollender Farn. Reist nach Kenia, zu den Seychellen und nach Neuseeland. Weltwanderausstellung in England und Schottland. Vortrag im Royal College of Art, London.

 

1984

Lebt in Neuseeland, Tahiti, Venedig und in der Normandie. TV Sendung Der Fall der Avantgarde in München mit Arik Brauer, Ernst Fuchs und Alfred Hrdlicka. Erhält den Umweltschutzpreis der Stadt Goslar. Dachgleichenfeier der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien. Arbeitet auf der Baustelle. Erhält den Preis für die schönste Briefmarke von Präsident Pertini, Italien, für die sFr-1,20-Marke für die UNO, Genf. Ausstellung in der Schweiz. Nimmt aktiv an den Aktionen zur Rettung der Hainburger Au teil. Campiert eine Woche in der Au. Gestaltet das Plakat Hainburg - Die freie Natur ist unsere Freiheit und protestiert mit dem Zerreißen des Österreichischen Staatspreises.

 

1985

Beginn der Zusammenarbeit mit Architekt Peter Pelikan. Arbeitet das ganze Jahr auf der Baustelle der Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien. Nominierung zum "Officier dans l'ordre des arts et des lettres" durch den französischen Kulturminister Jack Lang. Ende des Jahres Rückreise nach Neuseeland. Graphik-Ausstellung im Musée Gauguin in Tahiti.

 

1986

Am 17. Februar wird das Wohnhaus der Gemeinde Wien den Mietern übergeben, 70.000 Besucher am "Tag der offenen Tür". 1.000 grüne Koru-Fahnen wehen in Neuseeland, großes Interesse der Bevölkerung, der Presse und im Parlament. Entwirft Uluru - Down Under Flag für Australien. Rückkehr aus Neuseeland über Australien, Indien und Nepal. Weltwanderausstellung: CSSR Ausstellungen in: Schweden, Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein. Arbeit an der Gestaltung der Brockhaus-Enzyklopädie. René Brô stirbt in Paris, wo er in Hundertwassers Atelier gewohnt hat.

 

1987

Im März erscheint in Österreich die Sonderbriefmarke Cept Europalia 1987, die das Wohnhaus der Gemeinde Wien zeigt. Entwirft das Plakat für Luna Luna von André Heller. Entwurf des Plakats für die Europalia und Umgestaltung des Palais des Beaux Arts in Brüssel für die Europalia. Entwirft Neugestaltung der St. Barbara Kirche in Bärnbach, Steiermark. Entwirft die Kindertagesstätte Heddernheim in Frankfurt. Weltwanderausstellung: CSSR.

 

1988

Malt im Waldviertel. Auf Einladung des Bürgermeisters und Landeshauptmannes Dr. Helmut Zilk übernimmt er die Planung und den Entwurf zur architektonischen und künstlerischen Gestaltung des Fernwärmewerkes Spittelau, Wien. Reist nach Neuseeland und arbeitet nach seiner Rückkehr weiter am Bau der St. Barbara Kirche in Bärnbach. Schafft Farbradierung 899 Bärnbacher Andacht als Beitrag zur Finanzierung der Kirchenrenovierung. Verfaßt ein Pamphlet Das kulturelle Österreich gegen die Deportation und Zerstörung von Dörfern in Siebenbürgen, Rumänien. Architekturausstellung in der Galerie Hilger, Frankfurt. Leitet im Rahmen der Internationalen Sommer-Akademie in Salzburg einen Lehrgang für natur- und menschengerechtere Architektur mit Efthymios Warlamis und Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Im September Weihe der St. Barbara Kirche in Bärnbach. Am 20. Dezember Grundsteinlegung für die Kindertagesstätte in Heddernheim in Frankfurt. Neugestaltung der österreichischen Autokennzeichen und Einsatz für die Beibehaltung der schwarzen Nummernschilder. Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Wien und des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark.

 

1989

Weiter im Einsatz zur Wahrung der österreichischen Identität in Sachen Nummerntafeln. Die Hundertwasser-Brockhaus-Enzyklopädie erscheint im November. Schafft Semi-Dako (Fliegende Drachen) für Museumsausstellung in Japan. Baut sein Modell Hügelwiesenland für den 22. Bezirk in Wien, das in der Folge von den Anrainern aus Angst vor einem Touristenansturm abgelehnt wurde. Architekturvortrag Die grüne Stadt in Baden in der Schweiz. Im Dezember Abreise nach Neuseeland. Ausstellungen in den USA, Frankreich, Deutschland, Schweiz und Österreich. Museumsausstellung in Japan.

 

1990

Arbeit an Architektur-Realisationen: KunstHausWien; Raststätte Bad Fischau; Agip-Tankstelle Wien; Fernwärmewerk Spittelau; In den Wiesen, Bad Soden, Deutschland; Village beim Wohnhaus der Gemeinde Wien, Wien; Textilfabrik Muntlix; Winery Napa Valley, Kalifornien. Ausstellungen in Frankreich, Österreich, Deutschland, Schweiz und Schweden. Aufenthalt in Neuseeland im Frühling, Vorträge in Wellington, Christchurch, Dunedin, Auckland und Blenheim im Rahmen des "Living Treasure Program" und 30-Minuten TV Film Produktion.

 

1991

Fertigstellung des KunstHausWien, Eröffnung am 9. April. Abreise nach Neuseeland. Arbeit an Architektur-Projekten: Ortsgestaltung von Griffen, Kärnten; Innenhof der Wohnanlage in Plochingen, Deutschland; Thermendorf Blumau, Steiermark, dem Hundertwassers Idee vom Hügelwiesenland - Rolling Hills zugrunde liegt.
Präsentation seines Casino Austria Jetons. Im Auftrag des Fürstentums Liechtenstein entwirft Hundertwasser eine Briefmarke und koordiniert die Briefmarkenserie "Hommage au Liechtenstein". Weitere Vorlagen stammen von Jean Tinguely, Paul Wunderlich, Enrico Baj, René Brô.

 

1992

Entwürfe für 4 Telefonwertkarten der österreichischen Post und Entwurf für eine Sonderbriefmarke anläßlich der Gipfelkonferenz des Europarates in Wien 1993. Ausstellungstournee Kreative Architektur - Gleichnis der Schöpfung durch deutsche Einkaufszentren (mit 12 Architekturmodellen). Ausstellung in Tokio: Hundertwasser - His Art, his Ecology, his Architecture. Präsentation des Modelles der Ortsgestaltung von Griffen und Teilnahme an der Diskussionsveranstaltung: "Die Wiedergeburt Griffens - Braucht Kärnten ein Hundertwasser-Projekt?". Richtfest der Wohnanlage In den Wiesen in Bad Soden, Deutschland. Fertigstellung des Modells des Thermendorfes Blumau, Steiermark. Pressekonferenz anläßlich der Fertigstellung der Gestaltung des Fernwärmewerkes Spittelau, Wien. In Tokio wird Hundertwassers 21st Century Clock Monument errichtet. Von Tokyo Broadcasting System wird eine TV-Dokumentation über Hundertwassers Architektur und sein ökologisches Engagement ausgestrahlt. Gastvortrag am Takasaki Arts Center College, Japan. Rückkehr nach Neuseeland.

 

1993

Malt in Neuseeland, arbeitet am Projekt einer Hundertwasser-Bibel. Gestaltung des Einbandes des Lateinlexikons "Stowasser". Manifest und Einsatz gegen einen Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Richtfest der Anlage Wohnen unterm Regenturm in Plochingen, Deutschland. Architektonische Umgestaltung der Krebsstation der Universitätsklinik in Graz. Projekte für Brunnen in Zwettl und Linz. Das österreichische Fernsehen bringt anläßlich des 65. Geburtstages die Feiertagsmatinee im Theater in der Josefstadt "Zur Person". Eine Erpressungsaffäre mit darauffolgendem Gerichtsfall endet mit Schuldsprüchen und Gefängnisstrafen für die drei Angeklagten.

 

1994

Architekturausstellung in Wien, im Historischen Museum der Stadt Budapest und in Hannover. Fortsetzung der Kampagne gegen einen Beitritt Österreichs zur EU. Enthüllung des Spiralfluß-Trinkbrunnens Linz/Spittelwiese und der Brunnenanlage in Zwettl. Übergabe und Einweihung des Architekturprojekts "Wohnen unterm Regenturm" in Plochingen. Planung von 2 Architekturprojekten für die Stadt Budapest. Ausstellung bei Landau Fine Art, Montreal, Kanada.

 

1995 Arbeit am Thermendorf Blumau. Entwurf der Umgestaltung des Martin-Luther-Gymnasiums in Wittenberg. Architektur-Modellausstellung in Rotterdam und Nürnberg. Präsentation der Hundertwasser Bibel. Ausgabe von drei von Hundertwasser entworfenen Briefmarken für Luxemburg und weiterer drei Briefmarken für die UNO anläßlich des Weltgipfels für soziale Entwicklung in Kopenhagen. Entwurf eines Sonderstempels anläßlich des 25. Jubiläums des "Premio Internazionale Asiago d'Arte Filatelica". Entwurf für die Gestaltung einer Boeing B 757, bestellt von der Condor Fluggesellschaft, Deutschland, der in der Folge vom Vorstand abgelehnt wurde. Konzept einer Erlebnisarchitektur für das Kindermuseum Kids Plaza in Osaka, Japan.

 

1996

Ausstellung im Städtischen Museum Braunschweig und im Schleswig-Holstein Haus, Schwerin. Einweihung des von Hundertwasser für die DDSG umgestalteten Donauschiffs MS Vindobona in Wien. Verleihung des Tourismuspreises 1996 der Wiener Wirtschaft.

 

1997

Präsentation des Architekturprojektes Die Wald-Spirale von Darmstadt im Institut Mathildenhöhe, Darmstadt. Ausstellung von Briefmarkenentwürfen im Rahmen der Philatelia in Köln. Verleihung des Großen Preises der deutschen Berufsphilatelie. Gestaltung der Buchumschläge der Tageschronik für den Bertelsmann Club. Reise in die Urupukapuka Bay mit "La Giudecca", einem kleinen Stahlschiff aus Venedig, das nach Neuseeland verfrachtet worden war. Reise nach Singapur, anschließend Napa Valley zur Fertigstellung der Winery, San Francisco und New York. Einweihung der ersten Baustufe des Hügelwälderlandes (The Rolling Hills), Rogner-Bad Blumau, Hotel & Spa. Arbeit an Entwürfen für die Architekturprojekte MOP, Osaka, Japan, Hohe- Haine-Dresden, Deutschland, und Markthalle Altenrhein, Schweiz. Beginn der Bauarbeiten am Martin-Luther-Gymnasium in Wittenberg. Verleihung des großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (postum zugestellt im März 2000). Lebt und malt in der Picaudière, Normandie.

 

1998

Museums-Retrospektive im Institut Mathildenhöhe, Darmstadt. Museumsausstellungen in Japan, im Isetan Museum of Art, Tokio, Museum "EKi", Kioto, Sakura City Museum of Art, Chiba. Baustein zur Finanzierung der Umgestaltung des Martin-Luther-Gymnasiums in Wittenberg. Verleihung des Preises für besondere Verdienste um den Tourismus an Hundertwasser und Robert Rogner durch die Vereinigung deutscher Reisejournalisten auf der ITB 1998. Das Keramik-Fries Die Unterwassersetzung von Atlantis wird in der Orient Station der Metro in Lissabon installiert. Plakat Among Trees You Are At Home zur Unterstützung der Bewaldung der Wüste Negev in Israel. Entwurf für die Pumping Station, Sakishima Island, und für das Sludge Center, Osaka. Arbeitet am Siebdruck-Portfolio La Giudecca Colorata.

 

1999

Arbeitet an Architektur-Projekten, Die Grüne Zitadelle von Magdeburg und Ronald McDonald-Haus, Essen, Deutschland. Präsentation des Architekturprojekts Bahnhof Uelzen, Deutschland. Mitarbeit am Bau der von ihm umgestalteten Kawakawa Public Toilet, Neuseeland. Arbeitet an der Erneuerung seines Schiffes Regentag. Entwirft das Layout für seinen Catalogue Raisonné, bestimmt die Größen der Reproduktionen seiner Werke und entwirft die Covergestaltung des zweibändigen Katalogs. Verfaßt ein Manifest gegen Gen-Manipulation: Creation holds © Copyright Museumsausstellungen in Japan: Takamatsu City Museum of Art, Nagoya City Art Museum, The Hyogo Prefectural Museum of Modern Art, Kobe, The Museum of Modern Art Saitama.

 

2000

Verfaßt Kommentare zu vielen seiner Werke für den Catalogue Raisonne. Arbeit an Architekturprojekten für Teneriffa und Dillingen/Saar, Deutschland. Hundertwasser stirbt an Herzversagen am Samstag, dem 19. Februar, im Pazifischen Ozean, an Bord der Queen Elizabeth 2. Er wird auf seinem Land in Neuseeland, im Garten der glücklichen Toten, in Harmonie mit der Natur unter einem Tulpenbaum begraben.

 

© Die Hundertwasser Gemeinnützige Privatstiftung, Wien, Österreich

© www.hundertwasser.at

 

 

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